Krimiautor Marcus an seinem Schreibtisch

Schreibblockade? Gibt es nicht! Wie ein Hünnebeck-Thriller entsteht

So manch einer wird sich fragen, wie ein Krimibuch-Autor, im speziellen ich – Marcus Hünnebeck, am laufenden Band packende Bestseller produzieren kann, welcher Prozess dahinter abläuft und wie die Ideen zum Plot entstehen. Das Wichtigste vorab: Es stecken keine psychedelischen Drogenexperimente dahinter, sondern das ganz normale Leben. Zumindest bei mir. In diesem Blogartikel möchte ich Ihnen meine ganz persönliche Arbeitsweise einmal näherbringen.

Ideenfindung für einen guten Thriller

Am Anfang aller Schreiberei steht natürlich die Idee. Und fragen Sie mich bitte nicht, wie die alle in meinen Kopf kommen. Sie sind einfach da! Und ich leide, soweit ich weiß, nicht an einem Kindheitstrauma. Doch schon damals hatte ich Krimigeschichten im Kopf und habe gern aufgeschrieben, was ich Spannendes mit meinen Freunden erlebt habe. Heute ist das ähnlich: Irgendwo in meinem Alltag, beim Sport oder einem Spaziergang an der Alster schießt sie mir in den Kopf – *autsch – die neue Geschichte. Und dann brauche ich schnell Stift und Papier.

Noch häufiger habe ich allerdings Ideen im Urlaub. Ein Beispiel gefällig? „Sommers Tod“ entstand, als ich mit Kirsten in Spanien an einem Hotelpool lag und zwei Geschwister beim Spielen beobachtete. That’s it.

Ein leeres Blatt Papier? Nicht bei Krimi-Autor Marcus

Je nachdem, wie viele Ideen schon in meinem Kopf herumspuken, geht es dann an den Schreibprozess. Am liebsten mit dem PC an meinem heimischen Schreibtisch, denn dort ist alles perfekt eingestellt. Das Schreiben woanders fällt mir immer schwerer.

Ich gehöre zu den Autoren, die vorher ihre Geschichten plotten. Meistens habe ich bereits die nächsten zwei oder drei Geschichten vorgeplant. Aber manche Ideen sind auch so dringend, dass sie einfach vorgezogen werden müssen. Wobei ich eines nicht verschweigen sollte: Mit Ideen ist es, wie mit gutem Wein. Wenn sie länger reifen, werden sie meist besser.

Mit der Routine kommt die Erfahrung

Seit 2017 erscheinen die Hünnebeck-Thriller in einer ordentlichen Frequenz. Daher schreibe ich mittlerweile täglich – außer im Urlaub – so ungefähr 2.500 Wörter. Gegen Anfang oder Ende eines Romans können es auch mal mehr werden. Und mit der Routine kommt auch die Erfahrung. Man verbessert sich in vielerlei Dingen – so wie in jedem anderen Beruf. Meine Bücher haben einen Gesamtumfang von 50.000 bis 55.000 Wörtern. Das reine Schreiben dauert also ungefähr 20 Tage. Inzwischen werden auch regelmäßig neue Fälle als Thriller-Hörbücher produziert. Für alle, die sich durch professionelle Sprecher das gewisse Plus an Stimmung nicht entgehen lassen möchten.

Und wenn es doch mal stockt, Herr Hünnebeck?

Ob Sie es glauben oder nicht: Das ist mir noch nicht passiert. Die sagenumwobene Schreibblockade existiert meiner Meinung nach nicht. Aber klar, gibt es auch Tage, an denen man mal mehr oder weniger Lust hat. Genau wie jeder andere, der morgens zur Arbeit fährt.

Bei mir ist jedoch eher das Gegenteil der Fall. Manche Bücher habe ich auch in 16 Tagen geschrieben. Das sind dann die Romane, bei denen ich meiner Frau Kirsten zwischendurch berichte, dass ich gerade einen der besten Romane (oder vielleicht sogar DEN besten) schreibe, den ich je geschrieben habe. So war es zum Beispiel bei „Muttertränen“ und „Zur Schau gestellt“.

Ein Päuschen in Ehren

Pausen sollte man sich zwischendurch dennoch regelmäßig gönnen. Ich glaube, das ist das Geheimnis eines kreativen Geistes. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich oft und gern auf Reisen. Denn das fördert meinen Kreativitätsprozess ungemein! Außerdem finde ich auf Spaziergängen, beim Lesen und Schachspielen oder beim Sport einen guten Ausgleich, egal ob auf der Walkingrunde oder der Hantelbank. Allerdings erliegen meine Nerven ab und zu auch sämtlichen süßen Versuchungen – leider.

Marcus Hünnebeck beim Schachspiel

Das Schreiben mit Kirsten

Kirsten und ich sind privat, wie beim Schreiben ein gutes Team. Zumeist liest sie meine Kriminalromane als Korrektorin nach dem Lektorat. Meine Ideen dazu besprechen wir vorab nicht miteinander. Arbeiten wir an einem gemeinsamen Buch, schreibe ich in der Zeit, in der sie an der Reihe ist, an meinem eigenen Roman. Da ich die Plots zu unseren gemeinsamen Geschichten verfasse, weiß ich natürlich schon vorher, was in ihren Kapiteln passiert. Trotzdem ist es spannend, zu sehen, wie sie es umsetzt.

Ein Thriller jagt den nächsten

Jetzt haben Sie viel über meine Arbeit an den Krimis erfahren. Bleiben Sie gespannt, welche Geschichten ich als nächstes in ein Buch bannen werde. Als Abonnent meines kostenlosen Newsletters erfahren Sie es natürlich zuerst.

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