Leibwächter Stefan Trapp

Im Gespräch mit Leibwächter Stefan Trapp

Wir treffen Stefan Trapp in einem kleinen Kaffee in Köln. Er ist schlicht gekleidet – eine Blue Jeans und ein dunkles, sportlich geschnittenes Hemd. Auf dem kleinen Bistro-Tisch liegen Bluetooth-Kopfhörer und ein modernes Smartphone sowie ein Schlüsselbund. Das Allzweck-Werkzeug, das daran hängt, sticht sofort ins Auge. Er hat einen doppelten Espresso und ein Kännchen Tee bestellt, das die Bedienung gerade gekonnt vor ihm auf dem Tisch platziert.

„Guten Tag, Herr Trapp, schön, dass es geklappt hat. Wie geht es Ihnen? Oder Dir? Ist es okay, wenn wir uns duzen?“

(Lächelt.) „Sicher, ich bin Stefan. Ich freu mich auch, Dich kennenzulernen. Heute ist ein ruhiger Tag, das genieße ich auch mal zwischen den doch vollen Arbeitstagen.“

Leibwächter – nicht unbedingt ein alltäglicher Beruf. Wie bist Du zu Deinem Job gekommen?

„Bevor ich mich als Personenschützer verdingte, war ich beim Bund. Nach dem Ende meiner Soldatenkarriere habe ich mich für die Freiberuflichkeit entschieden. Das ist spannend, ich treffe viele interessante Menschen. Und die Aufträge sind sehr vielfältig: Mal bin ich als Security auf einer Messe unterwegs, ein anderes Mal werde ich als Bodyguard für einen Großindustriellen engagiert. Manchmal erlebe ich Szenen, die direkt aus einem Krimi stammen könnten.“

Und wie sieht das Privatleben eines Leibwächters aus? Hat er überhaupt eins?

„Natürlich spannt mich der Job ein. Aber er hat mir ja auch Eva als Partnerin beschert. Mit ihr lässt es sich super abschalten, ob zu zweit auf der Couch, unterwegs oder beim Sport – das lässt sich gut mit meinem Job vereinen.“

Wenn Du nicht gerade als Leibwächter unterwegs bist, wie verbringst Du Deine Freizeit?

„Ich liebe alles, was mit Sport zu tun hat. Kampfsport, Bogenschießen, Tauchen, Klettern, Radfahren. Wenn es mal gemütlich sein soll, geh ich gern ins Kino – besonders Comicverfilmungen haben es mir angetan. Zu Hause auf der Couch oder auch während meiner Engagements lese ich außerdem gerne Graphic Novels – immer wachsam natürlich (lacht!)“

Über Stefan, den Sportsfreund

Egal, was er macht, Stefan hat doppelt so viel Spaß daran, wenn man daraus einen sportlichen Wettkampf gestalten kann. Warum nur Radfahren, wenn man auch 30 Kilometer mit gesetztem Zeitlimit zurücklegen kann?  Deswegen hat ihn auch der Bogensport sofort fasziniert, denn selbst wenn man an keinem Wettkampf teilnimmt, kann man zumindest einen Wettkampf gegen sich selbst austragen.

Nicht nur Leibwächter, sondern auch Technikliebhaber

Davon abgesehen ist er ein großer Techniknarr. Insofern ist er immer besonders froh, wenn er auf Technikmessen als Personenschützer engagiert wird und Zeit hat, in den Messehallen nach den neuesten technischen Errungenschaften Ausschau zu halten.

Was war der schönste Ort, den Du jemals bereist hast?

„Meine beste Reise bisher war ein Aktivurlaub auf den Malediven. Da hab ich meine international gültige Tauchlizenz abgelegt. Daran denk ich wirklich gerne zurück. Überhaupt muss mir ein Urlaub die Möglichkeit geben, sportlich aktiv zu sein. Asien hat mich auch ziemlich gefesselt. Ich liebe asiatischen Kampfsport und meine Asienreisen haben mir jedes Mal unvergessliche Eindrücke beschert.“

Ich stell mir das Leben eines Leibwächters ganz schön anstrengend vor – rund um die Uhr auf jemanden Acht geben, immer in Alarmbereitschaft: Wie packst Du das?

„Auch wenn ich sonst ein sehr sportlicher Typ bin, so ganz ohne Doping geht’s natürlich nicht (zwinkert). Wenn ich wach werden muss oder will, dann darf es gern ein doppelter Espresso sein …“

„Dann hast Du wohl eine harte Nacht gehabt?“, werfe ich mit Blick auf die leere Espressotasse auf dem kleinen Bistro-Tisch ein.

„Nicht so wild, sonst stünde jetzt statt dem Tee ein Energydrink daneben. Das ist auch etwas, das ich in Asien für mich entdeckt habe: Eine gute Tasse Tee ist viel gemütlicher als ein Feierabendbier – und noch dazu viel gesünder. Zum Ausgleich zu dem zuweilen doch einigermaßen beanspruchenden Job meditiere ich regelmäßig – vielleicht auch ein Überbleibsel von den Asienreisen, kann ich wirklich sehr empfehlen.“

Wie ich sehe, achtest Du sehr auf Deinen Körper?

„Ja doch, neben regelmäßigem Sport versuche ich auch, mich gesund zu ernähren. Am liebsten asiatische Küche – es geht doch nichts über ein gutes Khao Pad. Aber auch brasilianisch hat es mir angetan. Im Großen und Ganzen bin ich allem aufgeschlossen, nur eben nicht zu fettig und schwer. Die Vorzüge von „Fish & Chips“ haben sich mir irgendwie nie so richtig erschlossen.“

Was ist Dein größter Wunsch?

„(Denkt nach, schmunzelt) Ein eigener Flipperautomat! Dann könnte ich jederzeit in den Wettkampf gegen mich selbst ziehen und versuchen, meine Highscores zu brechen. Sollte Eva zufällig mal fragen: Das wäre das perfekte Geburtstagsgeschenk!“

Ob das ein ehrlicher größter Wunsch ist, bleibt wohl Stefans Geheimnis.

(Handy klingelt) „Es hat mich sehr gefreut, Dich kennenzulernen, aber jetzt muss ich leider los – ein neuer Auftrag.“

Wenn Sie über Stefan Trapps und Till Buchingers Einsätze und über die Kriminal-Fälle von DrostenSommer und Kraft auf dem Laufenden bleiben möchten, melden Sie sich gleich für meinen kostenlosen Newsletter an!

© Adobe Stock #298724007 by MoiraM