Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Reling eines mächtigen Kreuzfahrtschiffs, der Fahrtwind weht Ihnen um die Nase, während der Kapitän den Befehl „volle Kraft voraus“ gibt. Und plötzlich stürzt neben Ihnen jemand über das Geländer in die Tiefe.
Vielleicht sitzen Sie aber auch am Abend beim Kapitänsdinner und plötzlich greift sich am Nebentisch jemand an die Brust, zappelt vor Atemnot am Boden und verstirbt wenig später.
An Bord eines Kreuzfahrtschiffs gibt es unzählige Möglichkeiten, jemanden zu töten. Und somit auch jede Menge Inspiration!
Über das Thema der Inspiration habe ich mich ja schon bei meinem Fastenrückblick ausgelassen. Aber natürlich kann ich nicht mehrmals im Jahr aufs Essen verzichten, um immer wieder neue I
deen zu haben. Wie gut, dass es noch andere Inspirationsquellen gibt – zum Beispiel Kreuzfahrten. Thriller, die auf Kreuzfahrtschiffen spielen, sind schon zahlreich erschienen. Offenbar regt diese Art der Reise die Kreativität vieler Schriftsteller an.
Da traf es sich doch gut, dass ich im Sommer 2020 die Anfrage einer Reederei erhielt, ob ich als Künstler auf einer Kreuzfahrt eine Lesung halten würde. Positiv überrascht sagte ich zu und war aufgeregt, was diese Reise bringen würde. Wo am Anfang die nette Verbindung aus Arbeit und Vergnügen für einen Krimiautor stand, sollten am Ende all meine Erwartungen übertroffen werden – nicht nur von der erfolgreichen Lesung.
Abgesehen von den vielen begeisterten Gästen bei der Lesung, haben meine Frau und ich an Bord tolle Menschen getroffen und Freundschaften geschlossen, die auch jetzt noch Bestand haben. Und als ob das nicht genug wäre, habe ich während der sechs Tage auf dem Schiff jede Menge Inspiration gesammelt und viele Ideen durchdacht.
Als Künstler an Bord eines solchen Schiffes bekommt man Abläufe mit, die einem „normalen“ Passagier verborgen bleiben. Ich fand das als Ausgangslage sehr spannend und habe durch meine Einblicke die ideale Inspirationsquelle gefunden. Allerdings musste ich schnell einsehen, dass die Bücher aus der Reihe um die Hauptkommissare Drosten, Sommer und Kraft nicht in ein solches Setting passten. Doch wohin dann mit all dem Input?
Plötzlich machte es in meinem Kopf „Klick“ und ich hatte die Idee für einen Solo-Roman. Und da uns Corona im November die Reisepläne ruinierte, blieb mir mehr Zeit zum Schreiben. So sitze ich derzeit an einem Thriller, der auf den ersten rund hundert Seiten an Bord eines Luxuskreuzfahrtschiffes spielt, ehe die Handlung aufs Land hinüberwechselt.
Erscheinen wird das Buch voraussichtlich schon Ende Februar. Hauptfigur ist ein Performance-Künstler, der auf dem Schiff eine Lesung hält und dadurch in einen viele Jahre zurückliegenden Mord verstrickt wird. Mehr möchte ich Ihnen noch nicht verraten – Sie sollen ja einen Grund haben, das Buch zu lesen. Registrieren Sie sich doch für meinen Newsletter, um über die Veröffentlichung auf dem Laufenden zu bleiben!
Wenn ich etwas garantieren kann, dann, dass ich sicher nicht das letzte Mal an Bord eines Schiffs gegangen bin. Für einen Thriller Autor ist es die ideale Inspirationsquelle – und im Gegensatz zur Fastenkur gibt es die herrlichsten Sachen aus der Bordküche. Außerdem möchte ich noch eine andere Idee weiterspinnen, die mir seitdem im Kopf herumschwirrt. Sie wird 2021 oder spätestens 2022 dafür sorgen, dass Till Buchinger ein Kreuzfahrtschiff betreten wird. Ob ihn dabei Oberkommissarin Miriam Decking begleiten wird? Nicht ausgeschlossen!
Und wenn Sie das nächste Mal an Bord eines Kreuzfahrtschiffs gehen, seien Sie vorsichtig und denken Sie daran: Hinter jeder Ecke könnte ein Krimiautor lauern.
© Adobe Stock #344848896 by berna_rikur
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